Nichte schrieb am 01.06.2014

Was für ein Requiem

Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht... Da mein Onkel nach einem Sturz auf den Kopf in den lertzten drei Monaten hauptsächlich in der Intensivstation eines Krankenhauses lag, konnten sich nicht alle Menschen, die ihn lieb hatten, von ihm verabschieden. So bot Frau Rubart an, dass wir meinen Onkel, der sich eine Feuerbestattung gewünscht hatte, noch einmal sehen durften. Der Raum war ansprechend - wie eigentlich für einen Abschiedsraum gewöhnlich - von Frau Rubart vorbereitet. Das "Besondere" durfte ich am nächsten Tag erleben... Es handelte sich um eine seltene Angelegenheit. Da viele Menschen - wie ich auch - mit einer Urne nicht so viel verbinden können, plante die Familie meines Onkels ein Requiem (Totenmesse), welches auch die Aussegnung meines Onkels beinhaltete, weil diese bislang nicht erfogt war. Vor der Kirche (und das auch noch einer katholischen Kirche) war ein Plakat in Größe eines Flipcharts aufgebaut, auf diesem war ein Baum vor einem blauen Himmel mit weißen Wolken zu sehen. Daneben war ein Textfeld mit der Ankündigung der Trauerfeier zu sehen, Eigentlich trauerte ich um meinen Onkel nicht, aber ich war so ergriffen, als ich die Kirche betrat, dass ich in dem gesamten Gottesdienst kein Lied mitsingen konnte: Der Sarg im Altarraum war von grünem Tüll umgeben. Links und rechts vom Srag standen jeweils drei große Kerzenleuchter mit je drei großen Kerzen. Davor waren - auch mit grünem Tüll verkleidet - links und rechts jeweils drei Baumstümpfe aufgebaut, die je drei Teelichter in Gläsern zierten. Der ganze Altarraum war in grünem Tüll mit Teelichtern in Gläsern geschmückt und diese waren von Blütenblättern umgeben. Die Tüllränder waren in liebevoller Kleinarbeit von einem Rand aus Blütenblättern umgeben. So einen großen Auftritt hatte mein Onkel vielleicht nicht einmal bei seiner Hochzeit! Kein Staatsbegräbnis hätte feierlicher sein können. Ich sende auf diesem Wege ein ganz herzliches DANKESCHÖN an Frau Rubart und ihre HelferInnen, die sich eine unglaubliche Mühe gemacht haben. Wenn es möglich wäre, würde ich Sie mit 10 von 5 Sternen bewerten!